Also haben wir uns umfassend mit der Auslaufgestaltung der Perlhühner befasst. Eine Lösung für die Freilandhaltung ohne Zäune ist uns leider nicht untergekommen. Den Perlhühnern die Flügel zu stutzen kam für uns nicht in Frage. Wir hatten 2 Perlhühner mit diletantisch gestutzten Flügeln. Diese kamen nicht auf das Kotbrett um sich neben ihre Artgenossen zu setzen.
Eine kostengünstige Voliere für die Freilandhaltung musste her. Da schon eine kleine Voliere eine Unsumme an Geld kostet, kam für uns nur der Eigenbau in Frage. Nachdem wir merkten, dass eine 12 m2 Perlhuhnvoliere nicht lange ausreicht, mussten wir größer denken. Die Holzkonstruktion war schon gut, aber nach einem Jahr merkte man wie die Witterung an ihr nagte.
Etwas stärkeres – Metall
Wir suchten nach Aluprofilen, verzinkten Rohren und Plastikkram. Bis wir auf die Idee ein Partyzelt nackt zu machen. Ein Anruf beim Hersteller und wir wussten, dass es günstiger ist ein komplettes Zelt zu kaufen, als die Einzelteile zu kaufen.
Nach dem misslungenen Versuch die Perlhühner in der Freilandhaltung mit einem Vogelschutznetz in Schach zu halten, brauchten wir nun npch einen geeigneten Bezugsstoff. Wir wurden im Fischereibedarf fündig.
Der Aufbau ging reibungslos von der Hand.
Wir wollten unseren Perlhühnern von Anfang an Auslauf gewähren, da wir allerdings Streit mit den Nachbarn befürchteten und auch in der Nähe einer der Hauptverkehrsadern von Nordhausen, sowie der Autobahn liegen, mussten wir uns etwas einfallen lassen. Die Flügel zu stutzen kam für uns nicht in Frage, da wir auch Tiere gekauft hatten, bei denen es unsachgemäß durchgeführt wurde. Da blieb für uns nur die Volierenhaltung übrig. Das Ziel war möglichst viel Platz für wenig Geld. Nach ersten Recherchen waren Großvolieren für uns unerschwinglich. Also mussten wir uns etwas ausdenken.
Der erste klägliche Versuch endete in einem Ausbruch der ganzen Hetze. Wir hatten einen Standard Geflügelzaun aufgestellt und diesen mit einem baumarktüblichen Vogelschutznetz überspannt. Wie sich herausstellte war das Vogelschutznetz nicht kompatibel mit den eigensinnigen Perlhühnern. Ganz davon abgesehen sah diese Konstruktion mistig aus und war nicht wirklich transportabel.
Es war klar, dass eine neue Idee her musste.
Also bauten wir für die Freilandhaltung einen Würfel aus Kanthölzern mit 3 m Kantenlänge, diesen bespannten wir mit dem Geflügelzaun. Das Umsetzen erfolgte mithilfe von Sackkarren, dieses Verfahren sollte sich für etwa 1 Jahr halten. Die Konstruktion erfüllte ihren Zweck bis zu dem Moment, als sich ein Perlhuhn fragte, ob man durch die größeren Maschen des Zaunes entfliehen könnte. Hätte es gewusst, dass die ganze Gruppe dafür Hausarrest bekommt, hätte es vielleicht noch einmal darüber nachgedacht. Wir fingen es ein und bestellten 50m verzinktes Drahtgitter. Der Umbau der Voliere dauerte eine gute Woche und es kam diese Voliere heraus.
Die Ausbruchsmöglichkeit war gebannt. Wir setzten alle 3 Tage die gesamte Konstruktion um und die Perlhühner hatten wieder frische Wiese zum beweiden. Auf unserer Fläche hatten wir 15 Stellplätze. Mit dem Platz unter dem Stall hatten die Perlhühner 13 m² Platz. Das heißt wir haben eine Fläche von 195 m² abgedeckt. Wir wollten den Tieren mehr Platz zur Verfügung stellen. Nach langer Recherche haben wir die passende Lösung für unser Problem gefunden. Mit einem Bruchteil des Geldes, welches wir für eine professionelle Voliere ausgegeben hätten, bauten wir einen 50 m² Auslauf für die Tiere.
Es gab nur 2 Probleme mit der Voliere. Eines Nachts biss sich der Fuchs durch das PE-Netz und holte sich ein Huhn und 2 Perlhühner. In dieser Nacht waren sie natürlich nicht in den Stall gegangen. Aber gut aus Fehlern lernt man und so brachten wir auch an der Eingangsseite Drahtgitter an. Der Zugang war für uns natürlich erschwert aber es ging. Weiterhin hatten wir noch das Problem mit dem Transport der Perlhuhnvoliere. Zuerst kam der Teleskoplader zum Einsatz. Dies war aber nicht wirklich praktikabel. In der letzten Ausbaustufe haben wir Rollen angebaut so war die Voliere entspannt zu zweit rollbar, selbst bei hohem Bewuchs im Freilandhaltung.