Der erste Tag der Aufzucht von Küken
Die Aufzucht von Küken der Perlhühner ist relativ einfach, da die Küken recht robust sind, trotzdem sollte man sich an einige Regeln halten. Nach dem erfolgreichen Schlupf der Perlhuhnküken sind diese erschöpft und noch nass. Bis zum Umsetzen sollte man warten, bis die kleinen Perlhühner trocken und agil sind. Das Küken ernährt sich am ersten Tag aus dem Dottersack. Sodass eine zusätzliche Fütterung im Schlupfbrüter nicht notwendig ist.
Im Brüter herrschen optimale Bedingungen für die Vermehrung von Krankheitserregern, schon deshalb ist das Einbringen von Fremdmaterial nicht empfehlenswert.
Wärmebedarf der Perlhuhnküken
Eine Wärmequelle ist für die Kükenaufzucht notwendig. Dabei haben wir sehr gute Erfahrungen mit Wärmeplatten gemacht. Die Tiere haben dabei gleichzeitig einen dunklen Rückzugsort und eine Wärmequelle. Das Oberteil steht den Perlhuhnküken weiterhin als Lauf- und Aufbäumfläche zur Verfügung. HIngegen werden im gewerblichen Bereich meist Gasstrahler als Wärmequelle benutzt. Da diese ein gewisses Risiko für Haus und Heim darstellen, kann man auch auf Rotlichtstrahler zurückgreifen.
Nach dem die Küken erfolgreich aus dem Ei gekrochen sind, darf die Temperatur nicht unter 36° Celsius sinken. Die Maximaltemperatur in den ersten 3 Tagen liegt bei 38,2° Celsius. Der Bereich, der nicht von der Wärmequelle beheizt wird, sollte ungefähr 30° Celsius warm sein. Damit verhindert man ein Auskühlen der Perlhuhnküken, während der ersten Erkundungsreisen. Die Temperatur sollte jede Woche um 2° Celsius gesenkt werden, um den Massezuwachs und die Eigenwärmeleistung zu kompensieren. Der Außenbereich darf in der Aufzucht von Küken um die 25° Celsius betragen, um eine zügige Jugendentwicklung zu erreichen. Die Perlhuhnkükenaufzucht ist mit der vollständigen Befiederung abgeschlossen. Ab diesem Zeit punkt können die Tiere auf die Weide.
Die Luftfeuchtigkeit während der Kükenaufzucht.
Die robusten Perlhuhnküken sind anfällig für Pilzkrankheiten. Um diesen vorzubeugen und ihrer Vorliebe für trockenes Klima Rechnung zu tragen. Sollte die Luftfeuchtigkeit während der ersten Lebenswochen der Küken zwischen 50 und 60 % betragen.
Die Besatzdichte in der Perlhuhnaufzucht.
Frisch aus dem Brüter sollte man etwa 30- 40 Küken pro Quadratmeter halten. Dadurch mindert man das Risiko, dass die Tiere zu kalt werden, außerdem wird die Sozialkompetenz gefördert. Dies kann man in einem großen Stall gut durch Kükenringe aus Drahtgitter realisieren. Bis zur zwölften Woche wird der Aktionsradius stetig erweitert. Bis zu 7 Perlhühner sollten als Adulte auf einem Quadratmeter Platz finden.
Futter für die Perlhuhnküken
Die Schwierigkeit bei der Aufzucht von Küken liegt in der Fütterung. Alle anderen Ansprüche kann man einfach befriedigen. Der Nährstoffbedarf der Perlhuhnküken ist wesentlich höher als der von Haushuhnküken. Eine Futtermischung aus selbst angebauten Rohstoffen ist recht kompliziert. Daher möchte ich an dieser Stelle nicht weiter darauf eingehen. Wir haben nach der letzten Brut unseres Projektes Deuka Wildgeflügelstarter benutzt. Die Ergebnisse waren zufriedenstellend. Da wir die Perlhuhnküken zusammen mit den Hühnerküken gehalten haben, gab es zusätzlich noch ein bisschen Weizen- und Gerstenschrot. Die tägliche Zunahme betrug in den ersten 14 Tagen 7 Gramm. Danach ging die Wachstumskurve steil nach oben. Nach dem die Küken die 200 Gramm Marke überschritten hatten, mischten wir sukzessiv unsere eigene Futtermischung unter. Durch eine abrupte Futterumstellung kann es zu Komplikationen und Wachstumsdepression kommen.
Ab 400 Gramm Lebendgewicht stellten wir dann die Fütterung von Wildgeflügelstarter ein und passten unsere Eigenmischung an die Bedürfnisse der Tiere an. Die Tiere bekamen zusätzlich Futterkalk ad libitum. In der 3ten Lebenswoche durften die Perlhühner das erste Mal unter Aufsicht auf die Wiese. Neugierig und voller Eifer erkundeten sie die Umgebung und jagten den Insekten hinterher.